Was ist ein Trauma?
Das griechische Wort Trauma bedeutet Verletzung. Diese kann sowohl psychisch, seelisch als auch mental bedingt sein. In der Psychologie bezeichnet man damit eine seelische Verletzung.
Bei dem Begriff Trauma denken viele Menschen an einschneidende Erlebnisse wie körperliche Gewalt, Krieg, sexueller Missbrauch oder schwere Unfälle. Grundsätzlich sind darunter jedoch alle Situationen zu verstehen, die sich in negativer Hinsicht ins Gedächtnis brennen und unangenehme Gefühle wie Angst und Machtlosigkeit hervorrufen.
Die posttraumatische Belastungsstörung, kurz PTBS, ist eine verzögerte psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis. Diese Erlebnisse können dabei von längerer oder kürzerer Dauer sein. Eine PTBS muss nicht zwingend direkt nach einem traumatischen Erlebnis auftreten. Die Betroffenen können auch erst nach Wochen, Monaten oder Jahren Symptome verspüren, die sich meistens nicht von selbst verbessern.
Dazu zählt das Erleben von Albträumen, Gedächtnislücken oder das Auftreten von belastenden Erinnerungen. Harmlose Reize wie ein Geräusch oder ein Bild können genügen, um die traumatische Erfahrung wieder lebendig zu machen und intensive Angst hervorzurufen. Die PTBS äußert sich oftmals darin, dass die Betroffenen das Trauma immer wieder durchleben, obwohl es längst in der Vergangenheit liegt.
Nicht zwingend erleben die Betroffenen die komplette Situation oder sehen Bilder vor dem geistigen Auge. Charakteristisch ist jedoch, dass ein Patient die gleiche Angst und Hilflosigkeit wie damals erlebt. Neben Herzklopfen kann auch körperlicher Stress auftreten. Ebenso können Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit auf ein traumatisches Erlebnis hinweisen.
Oftmals versuchen Betroffene um jeden Preis, Situationen zu vermeiden, die an ein solches Erlebnis erinnern. Dazu gehört das Vermeiden entsprechender Orte sowie das Verdrängen des Gedankens an das Geschehen. Mögliche Symptome sind zudem körperliche und emotionale Erschöpfung sowie sozialer Rückzug. Manche Menschen reagieren auch mit depressiven Verstimmungen, Scham oder Schuldgefühlen.
Eine PTBS kann zu Schmerzen oder Suchterkrankungen führen. Das Risiko von Zwangsstörungen, Depressionen und Angsterkrankungen steigt an. Bei Kindern kann ein temporärer Rückschritt in der Entwicklung erfolgen. Manche bekommen zudem körperliche Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen. (Verdauungsprobleme, Migräne...)
Warum ist es WICHTIG, das TRAUMA zu ÜBERWINDEN?
Der Albtraum eines jeden Menschen: Man erleidet einen schlimmen Schicksalsschlag und bleibt lebenslang darin gefangen. Die zeitnahe Überwindung des Schockzustandes ist zweifellos anzustreben. Bleibt eine PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) unerkannt oder wird sie falsch behandelt, kann das Trauma wahrscheinlich nie ganz bewältigt werden. Dann bricht die „alte Wunde“ immer wieder auf. Außerdem können weitere psychische Erkrankungen hinzukommen.Die Überwindung des Traumas ist mit viel Arbeit verbunden. Doch letztlich führt genau diese Anstrengung zum Erfolg.
Betroffene sollten bereits zu Beginn sich trauen Hilfe in Anspruch zu nehmen... Scham ist hier vollkommen fehl am Platz. Es wäre vielmehr schade, wenn Klienten sich aus falsch verstandenen Stolz und Schamgefühl einer heilsamen Therapie entziehen. Kann jedoch die Traumaarbeit mit Erfolg abgeschlossen werden, steht einem normalen und glücklichen Leben meist nichts mehr im Weg.